Artikel vom 25.06.2019 auf zueriost.ch von Lennart Langer (lesen Sie den Originalartikel hier):
«Fernweh» heisst das aktuelle Stück des Vereins Freilichtspiele Illnau, das am 7. August Premiere feiert. Die Proben laufen noch auf Hochtouren. Schon bald heisst es «Leinen los!» zu einer abenteuerlichen Reise hinaus aufs Karibische Meer.
Seemannsgeschrei hallt derzeit durch die ehemalige Kiesgrube Punt. Ein imposantes Piratenschiff ist hier in den vergangenen Wochen entstanden. Stolz schreitet Captain Black über seine «Revenge». Doch der Schein trügt. Es sind keine einfachen Zeiten, die der Kapitän durchleben muss. Ausgerechnet mit dem Teufel hat er sich angelegt. Und völlig unerwartet gerät die junge Illnauerin Ronja, die gemeinsam mit ihrem Vater in der Karibik ihre Ferien verbringt, zwischen die Fronten.
Alle vier Jahre studiert der Verein Freilichtspiele Illnau mit zahlreichen Freiwilligen ein Theaterstück ein. Nach einem Western-Stück bei der letzten Ausgabe entführt «Fernweh» die Zuschauer nun in die karibische Piratenwelt. Eine Liveband wird von der Kapitänskajüte aus für die passende musikalische Untermalung sorgen.
Viel Action
Norbert Klossner ist OK-Präsident und spielt auch selbst eine aktive Rolle auf der Bühne. «Für das Publikum wird es viele Actionszenen geben», ist er überzeugt. Das mache es für die Zuschauer interessant und sei einer der Hauptgründe, weshalb sich die verantwortliche Arbeitsgruppe für Piraten als Thema entschieden hatte.
Rund 40 Theaterbegeisterte feilen seit Monaten am perfekten Auftritt und investieren einen grossen Teil ihrer Freizeit für das Freilichtspiel. Die Darstellerinnen und Darsteller stammen grösstenteils aus der Region Illnau. Einige reisen jedoch auch von weiter her für die Proben an.
Sichtbare Emotionen
Die weite Anreise und der Umstand, dass sich das Ensemble zu einem grossen Teil aus Laien zusammensetzt, stellt für Regisseur Marcel Wattenhofer eine Herausforderung dar, die ab und zu auch etwas Geduld erfordert. «Wenn man sich nur einmal in der Woche trifft, gehen manchmal auch Dinge verloren, die man bereits geprobt hat», sagt Wattenhofer, der bereits beim letzten Illnauer Freilichtspiel Regie geführt hatte.
Ernst gilt es dann am 7. August bei der grossen Premiere. Bis dahin wird noch mit viel Engagement geprobt. Den Reiz eines Freilichtspiels macht für «Captain Black»-Darsteller Philipp Guldimann auch die besondere Interaktion mit dem Publikum aus: «Man sieht die Emotionen. Man sieht aber auch, wenn das Publikum gelangweilt ist.» Hinzu komme die spezielle Atmosphäre unter freiem Himmel mit dem langsam schwächer werdenden Licht. Die Vorfreude auf die Premiere steigt also, und auch Regisseur Wattenhofer zeigt sich optimistisch: «Bis dann wird alles sitzen.»